Eine der faszinierendsten Erfahrungen, die der Raum des Kinsterna Hotels bietet, ist seine Geschichte. Der Rundgang durch die Räume und Etagen des Hauses bringt uns in Kontakt mit materiellen Überresten aus anderen Zeiten und Geschichten, die uns bewegen. Jedes Mal, wenn wir die kleinen Geheimnisse der Villa mit Ihnen teilen, enthüllen wir all das, was dieses Gebäude einzigartig macht, aber auch in der Lage ist, besondere Momente zu beherbergen und neue Geschichten entstehen zu lassen. Es sind die unmerklichen Spuren der Zeit in einem Gebiet mit einer jahrhundertealten Vergangenheit, die uns inspirieren und eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen, die uns in ihren Bann zieht.
Wo heute unsere Schritte auf die Weinberge des Kinsterna Hotels treffen, im heutigen Gebiet „Ampelakia“, erzählt uns die Geschichte, dass es die Venezianer waren, die im fernen Jahr 1689 die ersten Schritte der Invasion zur Eroberung von Monemvasia unternahmen. Wenn wir die Zeit zurückverfolgen, finden wir das Gebiet um die Villa in den Händen der Osmanen, der Venezianer, der Byzantiner… bis wir das 6. Jahrhundert v. Chr. und die dorischen Argiver erreichen, die die Stadt Epidaurus Limeras gegründet zu haben scheinen, die sich zu einem wichtigen Siedlungszentrum der klassischen Zeit entwickelte, oberhalb der Kinsterna-Siedlung, auf dem Hügel „Kastraki“.
Das Gebiet, in dem wir Sie heute begrüßen und das wir durch die Bewahrung und Nutzung seiner Geschichte geprägt haben, ist sehr reich. Erdbeben, Kriege und Belagerungen, Piratenüberfälle haben die Stadt auf die Probe gestellt, aber ihren bemerkenswerten Charakter nicht gebrochen. Im Gegenteil: Sie gaben dem Weingut einen einzigartigen Charakter, der von einem kosmopolitischen und gleichzeitig sehr lakonischen Geist durchdrungen ist.
Deshalb kann auch heute noch ein scheinbar einfaches Erlebnis – wie das Öffnen einer Flasche Wein neben der Zisterne des Kinsterna Hotels – die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft in einem einzigen Moment zusammenfassen. Die Vergangenheit: das Wissen, das wir gerne jeden Moment mit Ihnen teilen, indem wir erzählen, was in dem Raum, in dem wir jetzt zu Gast sind, geschehen ist. Die Gegenwart: die einzigartigen Momente der Entspannung und des Genusses, die wir gerne für Sie schaffen. Und die Zukunft: alles, was kommt, reift und geboren wird an Orten wie dem Kinsterna Hotel – gesegnet mit der Zeit. An einem der geschichtsträchtigsten Orte Griechenlands, in Monemvasia, ist das luxuriöse Boutique-Hotel in den „Spuren“ eines reich befestigten Komplexes entstanden, der die ganze Schönheit und stolze Schlichtheit der lokalen Architektur zeigt, die durch aufeinanderfolgende Eroberungen und verschiedene kulturelle Einflüsse, aber auch durch die Natur und die Landschaft selbst geprägt wurde.
Unser Innenhof wird von der großen Zisterne beherrscht, die dem Herrenhaus seinen Namen gibt. Zwanzig errichtete Säulen flankieren ihn und vermitteln jedes Mal, wenn wir den Hof überqueren, den gleichen starken Eindruck. Das Wort „cisterna“ scheint das Schicksal des Ortes Monemvasia zu teilen, den die Geschichte immer wieder in andere Hände gegeben hat. Unser Name ist also ein Wort – ein Gegengift. Dem Wort ging das altgriechische Wort (kisti) voraus, das dann mit dem lateinischen „sterna“ (cisterna) vereinigt wurde, um schließlich wieder zurückgeführt zu werden und die Form anzunehmen, die heute unser Name ist. Zum griechisch-byzantinischen „cisterna“ werden.
Die Orte, an denen viele verschiedene Kulturen – auch durch Eroberung – „vorbeigezogen“ sind, zeichnen sich durch zwei Dinge aus. Die besondere Aura, die von den Gegensätzen und Gemeinsamkeiten der Kulturen ausgeht, und eine Ästhetik voller disparater Elemente, die auf fast paradoxe Weise perfekt aufeinander abgestimmt sind. Diese beiden Elemente sind in Kinsterna allgegenwärtig. Um dies zu erkennen, müssen wir nur die Wege des Herrenhauses entlanggehen und die Gebäude um uns herum betrachten. Die osmanischen Merkmale der Gebäude, wie die Zinnen und die großen Kamine mit Schornsteinen, koexistieren harmonisch mit byzantinischen und venezianischen Elementen, wie z. B. dem äußeren Stil der Kachelwände. Die reiche und vielschichtige Vergangenheit des Herrenhauses erschließt sich bei jedem Schritt des Rundgangs mehr und mehr. Denn wie oft stößt man auf eine alte Ölmühle – oder einen versteckten Lagerraum unter dem Fußboden einer Suite?
Nach der Revolution von 1821 ging die Villa in den Besitz des griechischen Staates über. Bis dahin war sein Besitzer Ibrahim Beis. Im Jahr 1870 wurde das Anwesen von der Familie Kapitsini erworben, der auch der letzte Bewohner angehörte. Es handelt sich um Lina Kapitsini, die letzte „Dame“ von Monemvasia, die bis in die 1970er Jahre einen Teil des Komplexes bewohnte. Nach 1980 wurde der Komplex aufgegeben und von der Natur zurückerobert. In diesem unorthodoxen Zustand von natürlichem Verfall und historischer Unreinheit wurde es von seinen heutigen Besitzern erworben.
Das Jahr 2006 ist ein Jahr der Erneuerung, denn zu diesem Zeitpunkt begann der Prozess, der die Villa wieder ans Licht bringen sollte. Ein Team von talentierten Architekten, Ingenieuren und Designern hat sich der anspruchsvollen, aber reizvollen Aufgabe gestellt, das Gebäude zu restaurieren. Unter der Aufsicht des zuständigen Ephorats für byzantinische Altertümer und unter Anwendung traditioneller Methoden versuchte das Team, dieses historische Gebäude in einer Form wieder zum Leben zu erwecken, die es heute nutzen kann. Viele örtliche Handwerker, die ihr Wissen dem verdanken, was von Generation zu Generation bewahrt wurde, trugen dazu bei, dass das Herrenhaus 2010 als Boutique-Hotel wiederbelebt wurde.
Zypressen, Schilf, Tafeln, handgefertigte Kacheln aus Geraki, alter Marmor aus Penteli, im Brennofen handgefertigte Eisentüren, alte Laternen und andere in Raum und Zeit „gereiste“ Gegenstände treffen aufeinander und bilden ein buntes Geflecht. Bei der Besichtigung des Herrenhauses und des Anwesens können wir viele Elemente der ursprünglichen Konstruktion und des Designs entdecken, die wiederhergestellt wurden, um sichtbar zu bleiben. Von den byzantinischen Gewölben und dem internen Wasserablauf bis hin zu den handgefertigten Spitzen in den Zimmern und den erhaltenen Kaminen hat jeder Raum seine eigene Geschichte zu erzählen.
